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Familienbett -

besser später als nie

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Vor der Geburt unserer Tochter gab es keine Diskussionen darüber, wo sie schlafen würde. "Kinder im Elternbett? - Nur wenn sie mal krank sind!", war meine Meinung!

So wurde denn der Familien-Stubenwagen für die vierte Generation fit gemacht und stand die ersten 4 Monate in unserem Schlafzimmer. Es war immer ein ziemlicher Akt, das Kind in den Schlaf zu stillen und dann im Stubenwagen abzulegen. Das brauchte schon oftmals mehrere Anläufe. Auch nachts war es nervig, sie nach dem Stillen wieder "wegzulegen" Am Ende waren wir alle wach, die Nächte waren extrem schlauchend. Und das obwohl Rebekka sehr früh durchschlief. Auf die Idee, sie einfach im Ehebett zu lassen, kam ich nicht.

Mit 6 Monaten zog Rebekka in ihr Kinderzimmer um. Der Opa hatte ein schönes Bett gezimmert, welches benutzt werden musste. Ein Babyfon wurde angeschafft. Ich lauschte des nächtens sehr unruhig nach meinem Kind, rannte bis sie ein Jahr alt war mehrmals rüber, um sie zu beruhigen und ihr den Schnuller wieder zu geben. Das war sehr anstrengend! Auf die Idee, sie bei uns schlafen zu lassen, kam ich immer noch nicht.

Mit 13 Monaten bekam Rebekka ihre erste Magen-Darm Infektion, und es ging ihr sehr schlecht. Logisch, dass sie bei uns schlafen würde während dieser Zeit. Da es in unserem Bett sehr eng zu werden drohte, schob ich ein Sofa an meine Seite ran. Dort schlief Rebekka dann, und die Nächte waren plötzlich entspannend. Da hat es bei mir "klick" gemacht!

Zwei Wochen später hatte ich das Gitterbett im Kinderzimmer ab- und im "Familienschlafzimmer" als Babybalkon wieder aufgebaut. Seitdem schlief Rebekka bei uns, und ich wurde Familienbettanhängerin. Auch mein Mann war gleich davon überzeugt, bescherte es uns doch endlich mal wieder ungestörte Nachtruhe. Die Verwandten schüttelten ob dieser Unvernunft den Kopf. "Ihr werdet sie nie aus Eurem Bett rausbekommen!" war der am meisten gehörte Kommentar. Einzig meine Oma fand das toll: "Dann brauchst Du nachts ja nicht aufstehen!"

Die Situation entwickelte sich mehr als positiv. Rebekka ging ab diesem Zeitpunkt wirklich gerne schlafen, und wir waren alle ausgeglichener. Die nächtliche Nähe zu meiner Tochter tat mir insbesondere sehr gut, da ich sie nur kurz stillen konnte. Ich hatte endlich das Gefühl, dass ich ihr so etwas mehr geben kann. Aufgestanden ist sie übrigens nie, obwohl sie die Möglichkeit hatte.

Mit 2 Jahren verlangte Rebekka plötzlich, im Kinderzimmer im großen Bett (dort steht ein 1,40m Bett aus meiner Jugendzeit, das bis zu diesem Zeitpunkt als Gästebett diente) schlafen zu wollen. Das kam ganz von alleine, ohne Druck unsererseits. Im Gegenteil, ich fühlte mich sehr unbehaglich als sie die erste Nacht nicht neben mir, sondern in einem anderen Zimmer lag. Ich war drauf und dran das Babyfon wieder rauszukramen ;-)

Rebekka ist jetzt 3 Jahre alt, und es hat sich eingebürgert, dass sie in ihrem großen Bett einschläft und dann nachts irgendwann zu uns in ihr kleines Bett kommt. 2 oder 3 mal hat sie auch schon aus Versehen durchgeschlafen in ihrem großen Bett, aber das ist die Ausnahme.

Jetzt hat Rebekka einen kleinen Bruder bekommen, und es war ja keine Frage, wo er schlafen sollte: Im Familienbett natürlich! Der Stubenwagen wurde zwar trotzdem einmal auf-, aber auch gleich wieder abgebaut, nachdem klar war, dass Junior eh lieber im Tragetuch oder im Familienbett schläft tagsüber.

Elias schläft seit seiner ersten Lebensminute mit mir unter meiner Decke, Rebekka hat nach wie vor ihren Babybalkon, und wir alle haben immer noch genügend Platz. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, ohne meine Kinder zu schlafen. Für uns gehört es nun einfach so. Wir finden es jetzt geradezu unnatürlich, wenn man seine Kinder bewusst sehr weit von sich weglegt, wie wir es am Anfang aus Unwissenheit mit Rebekka getan haben.

Man merkt sehr viel schneller, wenn etwas mit dem Kind nicht stimmt. Das Kind kann sich bei nächtlichem Aufwachen sehr schnell vergewissern, dass alles noch in Ordnung ist, dass seine Eltern noch da sind. Es muss keine Verlassenheitsängste durchleben. Das Stillen und vor allem das hinterher weiterschlafen gestaltet sich einfacher. Meist schlafe ich schon währenddessen weiter, und Elias dockt halt irgendwann von selber ab.

Ich hätte mir nie denken können, dass man mit einem Säugling dermaßen entspannte Nächte haben kann. Seit der Geburt von Elias bin ich endlich wieder ausgeschlafen!

 

Yvonne

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