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Meikes Stillgeschichte

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Bevor Max geboren wurde, habe ich mich eigentlich nicht so sehr mit dem Stillen beschäftigt. Warum das so war, kann ich eigentlich gar nicht so genau sagen, denn es war für mich eigentlich sonnenklar, dass ich Max so lange wie möglich voll stillen und dann, nach Einführung der Beikost, auch bis mindestens zum 1. Geburtstag stillen wollte. Der Grund dafür lag damals für mich vor allem in der großen Allergiegefährdung, der unser Baby ausgesetzt sein würde, denn mein Mann und ich sind beide Allergiker.

In unserem Geburtsvorbereitungskurs wurde nur sehr kurz auf das Stillen eingegangen. Mehr als eine knappe Dreiviertelstunde wurde dem Thema nicht zugestanden. Das ist nicht ungewöhnlich, wie ich heute weiß.

Als Max dann im Krankenhaus nach einer langen, aber zum Glück ziemlich komplikationslosen Geburt zur Welt kam, habe ich ihn noch im Kreißsaal sofort angelegt, was auch von der betreuenden Hebamme gefördert wurde. Allerdings klappte es überhaupt nicht, denn ich habe helle, flache Warzen. Natürlich hätte ich diese auf das Stillen vorbereiten können, aber das wusste ich nicht.
Ich habe dann den Geburts-Tag und den folgenden immer wieder versucht, Max zu stillen, aber es funktionierte einfach nicht. Er bekam die Warze einfach nicht zu fassen. Langsam wurde ich etwas panisch, weil die Schwestern schon mit der Flasche wedelten, und ich wollte Max doch sooo gerne stillen.
Am Abend des zweiten Tages hat es dann das erste Mal funktioniert! Max hat die Warze richtig zu fassen bekommen und gesaugt! Ich glaube, ich werde diesen Moment nie vergessen - ich war so glücklich, dass es endlich klappte. Von da an ging es langsam aufwärts. Allerdings dauerte es immer ziemlich lange, bis er die Warze richtig zu fassen bekam.

Nach 4 Tagen empfahl mir dann eine Schwester, Milchauffangschalen zu tragen, bei denen durch Unterdruckerzeugung die Warze langgezogen wird. Das war der Durchbruch: Endlich klappte es richtig!

 

Als ich dann mit dem Kleinen zuhause war, klappte das Stillen eigentlich gut. Bis auf die Tatsache, dass ich von den Schwestern im Krankenhaus eingetrichtert bekommen hatte, dass ihn nicht häufiger als alle 3 Stunden stillen durfte! Das Märchen vom Mindestabstand eben, wie ich natürlich heute weiß. Wenn ich daran denke, wie Max manchmal weinte und ich immer mit dem Blick zur Uhr sehnsüchtig darauf wartete, dass die drei Stunden um waren. Ich mag gar nicht daran denken.

Ich habe es sicher auch diesem Umstand zu verdanken, dass mich in dieser Zeit zwei Brustentzündungen heimsuchten, die zum Glück sehr schnell wieder heilten. Als Max dann etwa 6 Wochen alt war, stieß ich im Internet auf das Stillberatungsforum von Biggi Welter bei  rund-ums-baby.de. Ich weiß nicht , wie sich unsere Stillgeschichte entwickelt hätte, wenn ich nicht diese Riesenunterstützung gehabt hätte Natürlich habe ich sofort auf Stillen nach Bedarf umgestellt. Wir beide waren plötzlich wie ausgewechselt! Ich habe mich ziemlich schnell mit der entsprechenden Literatur eingedeckt ( Handbuch für die stillende Mutter, Das Stillbuch, Schlafen und Wachen, um nur ein paar zu nennen) und fiel aus allen Wolken, was ich alles nicht wusste!

Von nun an ging ich sehr selbstbewusst mit unserer Stillbeziehung um. Ich habe Max bis Ende des achten Monats voll gestillt, da er berhaupt kein Interesse an der Beikost zeigte. Wir hatten es Mitte des 7. Monats mal mit Gemüsebrei probiert, aber es ziemlich schnell wieder gelassen. Er stillt nun mit 14 Monaten, obwohl er tagsber 2- 3 Mahlzeiten isst, immer noch sehr viel, vor allem nachts! Ich habe vor ihn so lange zu stillen, wie er es möchte!

 

© 2002 Meike

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